Schulische Sozialarbeit an der Hauptschule
Warum Schulsozialarbeit?
„Schule ist mehr als Noten und Zeugnisse:
Schule ist ein Ort des Lernens, besonders auch des sozialen Lernens.“
Kinder und Jugendliche leben heute in einer sich schnell verändernden Gesellschaft. Ihr Alltag ist oft geprägt durch hohe Leistungsanforderungen, Reizüberflutung und die Auflösung traditioneller Lebensformen. Die aktuelle Pandemiesituation hat viele Kinder und Jugendliche zusätzlich vor große schulische als auch private Herausforderungen gestellt.
Aufgrund dieser vielfältigen Anforderungen und Schwierigkeiten kommt es bei einigen SchülerInnen zu auffälligem Verhalten (Motivations- und Lernprobleme, Aggressionen gegen MitschülerInnen, LehrerInnen und gegen die eigene Person, Drogen- und Alkoholprobleme, psychische Störungen, Schulverweigerung etc.). Dies ist der Ansatzpunkt von Schulsozialarbeit.
Wozu Schulsozialarbeit?
Schulsozialarbeit bietet in Ergänzung und in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe gezielte Hilfen, Unterstützung und Orientierung für Kinder und Jugendliche im Prozess des Erwachsenwerdens an. Sie unterstützt die Heranwachsenden bei einer für sie befriedigenden Lebensbewältigung und fördert ihre Kompetenzen zur Lösung von persönlichen sowie sozialen Problemen.
Damit stärkt schulische Sozialarbeit das soziale Miteinander in der Schule. Sie trägt zum Abbau von sozialen Benachteiligungen und zu einer erfolgreichen Teilnahme am Unterricht sowie am Schulleben bei. Schulsozialarbeit zielt darauf ab, ein erfolgreiches Absolvieren der Schullaufbahn für alle Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen.
Für wen ist Schulsozialarbeit da?
Schulsozialarbeit richtet sich mit ihren Beratungs- und Unterstützungsleistungen an alle
· Schüler*innen,
· Erziehungsberechtigte und
· Lehrer*innen.
Was ist Schulsozialarbeit?
Die Schulsozialarbeit bietet Hilfe und Unterstützung in verschiedenen Themenfeldern an:
- Beratungs- und Unterstützungsangebot für
o Schüler*innen:
- bei schulischen Fragen und Problemen: Probleme mit Mitschüler*innen, Lehrer*innen, Lernschwierigkeiten, Schulschwierigkeiten, Schulabsentismus, Ausbildungsfragen
- bei familiären und persönlichen Fragen und Problemen
- im Bedarfsfall Unterstützung und Begleitung bei Besuchen von verschiedenen Institutionen.
o Lehrer*innen sowie Eltern:
- bei Fragen, die die Erziehung, das Zusammenleben oder den Umgang mit schulischen und familiären Problemen betreffen
- bei der Vermittlung von Kontakten zu weiteren Hilfsangeboten, wie Beratungsstellen ect.
- Schulabsentismus
- Soziale Gruppenarbeit, Mitarbeit im Unterricht, Projektarbeit und Ganztags- sowie AG-Angebote zu Themen, wie
o Gesundheitsförderung und Suchtprävention z.B. in Form von
- Entspannungskursen
- Pausenangeboten
o Gewalt- und Konfliktprävention, z.B. in Form von
- Sozialtrainings
- Streitschlichterausbildungen
o Lernförderung z.B. in Form von
- Lerncoachings
- Konzentrationstrainings
o Förderung von Medienkompetenz
- Berufsorientierung
o Orientierungshilfe und Unterstützung für die Planung der weiteren Schullaufbahn und für den Einstieg in die Ausbildung und den Beruf
o Kompetenzfeststellung
o eine gezielte Vorbereitung auf den Bewerberprozess
o Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen
o Kontakte zu Firmen, Institutionen und Einrichtungen
o Unterstützung bei der Suche von Praktikums– und Ausbildungsstellen
- Organisation von eigenen und Vermittlung von bestehenden Freizeitangeboten
- Netzwerkarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern, wie Jugendamt, Beratungsstellen, Ämtern, öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe, anderen Schulen…
- Teilnahme an Schulveranstaltungen, Lehrerkonferenzen, Gremien, Arbeitskreisen …
Grundsätze der Schulsozialarbeit?
Die schulische Sozialarbeit arbeitet bei ihren Angeboten und Maßnahmen nach den Grundsätzen:
- der Freiwilligkeit
- der Schweigepflicht
- des Kindes- und Jugendwohls
- des inklusiven Schulverständnisses
- der Lebensweltorientierung
- der Systemorientierung
- der Beziehungsarbeit
- der Kompetenzorientierung
- der Interkulturalität und
- der Genderorientierung.